Mehr Geflüchtete, weniger Geld für Migrationsberatung
Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie mahnen: Gelingende Integration braucht sichere Finanzierung
Die Zahl der Zuwanderer steigt. Somit wird auch die Nachfrage nach Migrationsberatung größer. Allerdings geht die Finanzierung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge immer weiter zurück. Mit einem Aktionstag Mitte September 2024 in Burgstädt haben das Diakonisches Werk Rochlitz und der Kreisverband Döbeln-Hainichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf diesen Zwiespalt hingewiesen. „Migrationsberatungsangebote sind unverzichtbar für eine gelingende Integration von Migranten in Arbeitsmarkt und Gesellschaft“, sagte Julia Hupfer, Sozialpädagogin beim Diakonischen Werk Rochlitz.
Sie und ihre Kollegen unterstützen Migranten dabei, ihren gesellschaftlichen Platz in Deutschland zu finden. Auch viele staatliche Institutionen, Schulen oder Vermieter nehmen die Migrationsberatung in Anspruch. „Wir bieten Unterstützung in Form von Beratung, Vermittlung und Hilfestellung bei Behördengängen an. Aber auch bei Sprachkursen, Integration in den Arbeitsmarkt oder bei Arztbesuchen stehen wir helfend zur Seite", so die 33-Jährige. Die Mittel vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schrumpfen: Wurden im vergangenen Jahr bundesweit noch 81,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, sind es 2024 hingegen nur noch 77,5 Millionen – ein Rückgang von fast fünf Prozent. „Auch für 2025 ist im Bundeshaushalt nicht mehr eingeplant, obwohl diese Gelder dringend benötigt werden“, so Sabine Lissner vom Deutschen Roten Kreuz.
Vor dem Aktionstag gab es zwei Veranstaltungen des Jugendmigrationsdienstes (JMD) an der DonBosco-Schule in Burgstädt. Julia Hupfer thematisierte unter anderem folgende Fragen mit den Schülern: Aus welchen Ländern kommen Menschen nach Deutschland? Was sind die Gründe für ihre Flucht aus der Heimat. Was wünschen sich junge Migranten fürs Ankommen in Deutschland.
Bei allen Veranstaltungen waren aus Papier gefaltete Kraniche ein wichtiges Symbole dafür, dass die Jugendmigrationsdienste beflügelnd wirken: Sie helfen jungen Zugewanderten bei ihrer Integration. Deutschlandweit lassen sich Bundestagsabgeordnete und andere Personen mit einem Origami-Kranich fotografieren und wollen dadurch gemeinsam die notwendige Finanzierung durch den Bund bestärken.
#jmdbeflügeln Maria Bräutigam von der Stadtverwaltung Burgstädt
#jmdbeflügeln Anja Hoppe Schulsozialarbeiterin an der DonBosco-Schule in Burgstädt: hier bei einer Projektstunde mit der Vorbereitungsklasse
#jmdbeflügeln Julia Hupfer Migrationsberaterin: hier bei einem Projekttag zum Thema "Migration und Flucht" mit der Gärtnerklasse an der DonBosco-Schule in Burgstädt